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Die "Flying Five" des Wattenmeers

Vielleicht haben Sie von den „Big Five“ aus den großen Nationalparken Afrikas gehört? Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard werden dort so genannt. Die können Sie im Nationalpark Wattenmeer natürlich nicht finden. Dafür gibt es hier die „Flying Five“, fünf besonders typische Vogelarten. Denn das Watt ist berühmt für seinen Vogelreichtum. Über 10 Millionen Wat- und Wasservögel nutzen es im Laufe eines Jahres. Ein Teil brütet auch hier, die Brutplätze der meisten Arten liegen aber in den arktischen Tundren von Sibirien bis Grönland. Für sie ist das Watt eine „Tankstelle“ aus Würmern, Muscheln und Krebsen, in der sie sich die nötigen Fettreserven für ihre bis zu 5.000 km weiten Non-Stop-Zugstrecken zwischen den Brut- und Rastgebieten anfuttern.

Alpenstrandläufer - Calidris alpina

Im Frühjahr und Herbst können Sie ein eindrucksvolles Naturschauspiel erleben. In großen Wolken fliegen Alpenstrandläufer von den Nahrungsflächen im Watt zu den Hochwasser-Rastplätzen, mit faszinierenden Flugmanövern. Warum heißt die häufigste Vogelart an der Küste eigentlich Alpenstrandläufer?

Brandgans – Tadorna tadorna

Brandgänse brüten an fast allen Küsten Europas. Trotz dieser weiten Verbreitung ziehen fast alle – gut 200.000 – im Juli/August in die weiten Wattflächen zwischen Büsum und Elbe. Was passiert hier? Und warum kommen sie ausgerechnet hierher?

Austernfischer - Haematopus ostralegus

Austernfischer kann man zu jeder Jahreszeit beobachten, im Frühjahr brüten sie gerne in den Salzwiesen und auf den Halligen, manchmal sogar hinter den Deichen. Die spektakulären Trillerzeremonien sind weithin zu hören. Wussten Sie, dass man an der Schnabelform erkennen kann, was die Vögel am liebsten fressen?

Silbermöve - Larus argentatus

Silbermöwen gehören zur Nordseeküste wie Wind und Meer. Auf silbergrauen Schwingen patrouillieren die eleganten Segelflieger an den Stränden, ständig auf der Suche nach Nahrung. Muscheln werden im Ganzen gefressen. Aber wie knacken die Möwen die Schale?

Ringelgans - Branta bernicla

Wegen des weißen Halsringes erhielten sie ihren deutschen, wegen ihrer Rufe ihren niederländischen Namen. Ringelgänse sind Vegetarier. Sie fressen Gräser und Kräuter der Salzwiesen, im Watt ernähren sie sich von Seegras und Algen. Wieviel Fett müssen sie sich im Frühjahr als Reserve für die Flugstrecke ins sibirische Brutgebiet anfuttern? Und warum gibt es sogar „Ringelganstage“ im Wattenmeer?